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Yoga im Einklang der Jahreszeiten: Ayurveda im Frühling

Autorenbild: Michele ManderscheidMichele Manderscheid

Hallo Neuanfang! Der Winter ist überstanden. Mit dem Frühlingsbeginn steht nun der Frühjahrsputz an - nicht nur im eigenen zu Hause, sondern auch im Körper.

Aus ayurvedischer Sicht (Weisheit des Lebens, traditionelle indische Heilkunst) ist der Frühling eine Kapha-dominierte Zeit, geprägt von Feuchtigkeit und Schwere, die sich in Körper und Geist ansammeln können. In dieser Jahreszeit ist es wichtig, durch eine dynamische und reinigende Yogapraxis Leichtigkeit und Energie zu fördern, um die erdenden und stabilisierenden Eigenschaften von Kapha ins Gleichgewicht zu bringen. Yoga bietet dir wertvolle Werkzeuge, um dein inneres Gleichgewicht zu bewahren. Hierzu werfen wir einen Blick auf belebende Asanas (Körperhaltungen), Pranayama (Atem)-Techniken und die ayurvedische Ausrichtung der Yogapraxis im Frühling.


Schneeglöckchen

(Quelle: Simon Berger, Unsplash)


Ayurvedische Ausrichtung im Frühling

Ayurveda bietet dir wertvolle Richtlinien, um deine Yogapraxis im Einklang mit den Jahreszeiten zu gestalten. Im Frühling steht das Kapha-Dosha im Vordergrund, das die Elemente Erde und Wasser repräsentiert. Infolgedessen empfiehlt der Ayurveda eine Praxis, die Leichtigkeit, Wärme und Bewegung fördert, um die träge und schwerfällige Energie von Kapha auszugleichen. Mit folgenden ayurvedischen Impulsen unterstützt du deinen Körper auf natürliche Weise im Frühling:

  • Ernährung für Leichtigkeit: Setze auf leichte, wärmende Speisen wie frische Gemüsegerichte, leichte Suppen und würzige Salate, um die Verdauung anzuregen und Schlacken auszuleiten.

  • Kräuter- und Teekuren: Trinke regelmäßig Kräutertees, die die Verdauung fördern und Kapha ausgleichen. Kräuter wie Zimt, Ingwer und Fenchel sind besonders hilfreich, da sie den Stoffwechsel anregen und die Ansammlung von Schleim reduzieren können.

  • Belebende Gewürze: Integriere anregende Gewürze wie Pfeffer, Ingwer und Kurkuma, um den Stoffwechsel zu aktivieren und die innere Wärme zu fördern.

  • Früh aufstehen: Ayurveda empfiehlt, im Frühling früh aufzustehen, idealerweise vor 6 Uhr. Dies hilft, die träge Kapha-Energie zu überwinden und mit mehr Leichtigkeit und Schwung in den Tag zu starten.

  • Spaziergänge in der Natur: Nutze die frische Luft und das milde Wetter des Frühlings für regelmäßige Spaziergänge im Freien. Dies hilft, die Kapha-Energie in Bewegung zu bringen, die Lunge zu stärken und die Stimmung zu heben.


Asanas für den Frühling

Im Frühling ist es besonders wichtig, eine Yogapraxis zu wählen, die belebend und energetisierend wirkt, um das Kapha-Dosha auszugleichen. Die folgenden Asanas helfen dir, die Schwere und Trägheit von Kapha zu reduzieren, den Körper zu revitalisieren und das Gefühl von Leichtigkeit zu fördern:


  • Sonnengruß (Surya Namaskar): Diese dynamische Abfolge von Asanas aktiviert den Kreislauf, wärmt den Körper auf und bringt Energie und Vitalität für den Tag.

  • Krieger II (Virabhadrasana II): Diese kraftvolle Haltung stärkt die Beine, fördert Stabilität und erdet, während sie gleichzeitig die Energie und Ausdauer erhöht.

  • Baumhaltung (Vrksasana): Diese Gleichgewichtshaltung fördert die Konzentration und Stabilität, während sie den Geist erfrischt und die Kapha-Energie in Balance bringt.

  • Dreieckshaltung (Trikonasana): Diese dehnende Asana öffnet die Hüften, streckt die Seiten des Körpers und stimuliert die Verdauung, wodurch sie hilft, die Schwere von Kapha zu reduzieren.

  • Brücke (Setu Bandhasana): Diese Rückenbeuge stärkt den Rücken und die Gesäßmuskulatur, hebt die Brust und erzeugt ein Gefühl von Leichtigkeit und Offenheit.


Durch diese Asanas kannst du den Frühling mit neuer Energie und Leichtigkeit begrüßen und deine Praxis an die dynamischen Anforderungen der Jahreszeit anpassen.


Pranayama-Technik für den Frühling

Neben einer erdenden Yogapraxis spielt auch die Atmung eine zentrale Rolle. Im Frühling eignen sich Pranayama-Techniken, die das Kapha-Dosha ausgleichen und die Energie im Körper anregen. Eine dienliche Pranayama-Technik, die sich besonders für die Frühlingszeit eignet ist Ujjayi Pranayama (Meeresrauschen).


Da es bei dieser Technik zu starken Schwingungen und Vibrationenen im Kehlkopf kommt, empfehle ich dir die Übung langsam und saft zu steigern. So können Reizungen vermieden werden. Ein gutes Einsteigermaß ist 7 Runden/Atemzüge. Bei täglicher Praxis kannst du diese um eine Runde pro Woche erweitern, so dass du nach 2 Monaten Praxis bei ca. 10 Minuten Ujjayi Pranayama angekommen bist.


Anleitung

  1. Beginne in einer entspannten und aufgerichteten Sitzposition, z.B. Fersensitz

  2. Die Einatmung ist in dieser Übung betont. Atme langsam durch die Nase ein. Stelle dabei deine Stimmlippen eng, so dass ein tiefer, knarrender Ton - ähnlich einer rostigen Tür - entsteht. Vollständige Yoga-Atmung (Zwerchfell, Brustkorb und Lungenspitzen) (puraka)

  3. Halte inne (antara kumbhaka), solange es sich angenehm anfühlt

  4. Atme durch das linke Nasenloch aus (rechaka) 

  5. Halte erneut inne (bahaya kumbhaka), solange es sich angenehm anfühlt

  6. Gehe in die nächste Runde, in dem du wieder mit der langsamen Einatmung beginnst



 

Wenn du neugierig geworden bist und mehr über das Thema die heilsame Kraft von Yoga zyklisch zu den Jahreszeiten zu erfahren, empfehle ich dir die 100h/300h Yogatherapie Ausbildung. Aktuelle Daten und Bewerbung findest du auf der Yoga Medizin Konstanz Website. Zudem findest Du weiteres Wissen in dem Yoga Medizin Konstanz Blog. Viel Freude beim vertiefenden Eintauchen!



 
 
 

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